Brauchen wir einen neuen Plan für die Energiewende?

17.11.2025

Intensive Diskussion des AK Nachhaltigkeit im Kreishaus

Der Arbeitskreis Nachhaltigkeit der CDU Bergisch Gladbach hatte eingeladen, knapp 80 Personen kamen am Montagabend ins Kreishaus. Das Thema war die Zukunft der Energieversorgung. Im September hatte der Deutsche Industrie- und Handelstag (DIHK) in Berlin die Ergebnisse einer entsprechenden wissenschaftlichen Studie vorgestellt, erarbeitet von Frontier Economics.

Dr. David Bothe, Direktor bei Frontier Economics und einer der Autoren der Studie (außerdem auch Bergisch Gladbacher) stellte die Ansätze und Ergebnisse an dem Abend vor.

Er zeigte auf, welche Konsequenzen die hohen Kosten, technischen Engpässe und Akzeptanzprobleme nach sich ziehen. Nach der sehr ernüchternden und detaillierten „Diagnose“ stellte er Prinzipien zur Diskussion, auf denen eine zukunftsfähige und klimaeffiziente Energiepolitik basieren kann. Bothe zeigte, welche möglichen Alternativen es gibt, welche Kosten sich vermeiden lassen und welche Weichenstellungen jetzt entscheidend sind. Der Lösungsansatz stellt in den Mittelpunkt eine Energiepolitik, die technologieoffen ist, Kosten reduziert, Raum für Innovationen schafft und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung für wirksamen Klimaschutz ernst nimmt. Und sie muss im internationalen Schulterschluss erfolgen – lokal lässt sich Klima nicht retten. Deutlich wurde dabei auch, dass ohne Energie keinerlei Wohlstand im Sinne von Bildung, Gesundheitswesen, Hygiene oder Sicherheit möglich ist.
Beim Austausch kamen auch Aspekte wie die kommunale Wärmeplanung und die Versorgung der Privathaushalte auf. Hier hat Bergisch Gladbach – dank eines Antrags der CDU – als Knoten im Wasserstoff-Kernnetz eine Option, das vorhandene Gasnetz zu erhalten und mit synthetischem Gas zu bespielen. Dies würde zum Beispiel die hohen Investitionen für den Ersatz aller Gasthemen und die massiven Emissionen bei dem Ausbau der Infrastruktur ersparen.

Vor allem eines wurde an diesem Abend deutlich: Klima- und Energiepolitik sind eine Generationenaufgabe, die nur gemeinsam gelöst werden kann. Und sie kann nur gelöst werden, wenn sie methodisch offen und nachvollziehbar (Im Sinne einer Messbarkeit) angegangen wird. Denn es werden viele Abwägungsprozesse nötig sein, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft für einen wirksamen Klimaschutz zu erhalten.