„Eine Haltung von erschreckender Bürgerferne“

23.06.2021

Nahversorgungszentrum Herkenrath: CDU-Fraktion hat kein Verständnis für das Nein der Ampel

Als eine „Haltung von erschreckender Bürgerferne“ wertet die CDU-Fraktion das Nein der Ampel zur Realisierung des „eigentlich dringend erforderlichen“ Nahversorgungszentrums in Herkenrath. „Die strikte Ablehnung des Dreierbündnisses gegenüber unserem Antrag, in dem wir die zeitnahe Umsetzung des Projekt in einer fairen Lastenverteilung zwischen dem Privatinvestor und der Stadt aufgezeigt haben, verrät viel Machthunger bei Grünen, SPD und FDP, aber keinerlei Empathie für die Bedürfnisse besonders der alten und älteren Bürgerinnen und Bürger in Herkenrath“, erklärt der Sprecher der CDU-Fraktion im Planungsausschuss, Hermann-Josef Wagner, in einer Pressmitteilung. „Es ist ja inzwischen gängige Gepflogenheit der Ampel, laufende Verfahren einfach zu stoppen, damit gleich hernach die Verwaltungsspitze verkünden kann, dass man in neue konstruktive Gesprächen gehe“, kritisiert der Vorsitzende der CDU-Fraktion, Dr. Michael Metten, das Verhalten der Ampel.

CDU-Fraktionsmitglied Ulrich Gürster hatte bei der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses (22. Juni) nachdrücklich dafür geworben, im Interesse der örtlichen Bürgerschaft eine gemeinsame Lösung für das Nahversorgungszentrum auf den Weg zu bringen. Nach Fertigstellung des neuen Supermarktes in Herkenrath würden viele Fahrzeuge nicht mehr nach Dürscheid und in den Ortsteil Sand fahren müssen, was den Straßenverkehr spürbar entlaste. Der Klimaschutzgedanke werde von Investor Hetzenegger mit zahlreichen Maßnahmen begleitet; so solle es mittels Photovoltaikanlage  kostenlose Lademöglichkeiten beim Nahversorger für Räder und Kraftfahrzeuge geben. Auch für die Dachkonstruktion  des Zentrums seien Photovoltaikanlagen sowie eine teilweise  Begrünung vorgesehen, führte Gürster aus. Nach Rücksprache mit der Unteren Wasserbehörde hätte der Investor zudem ein eigenes Regenwasserrückhaltebecken bauen können. Auch hiermit würde die Stadt entlastet werden. „Mein abschließender Appell an die Vertreter der anderen Fraktionen, unserem Antrag im Sinne der Herkenrather Bürgerschaft zuzustimmen, wurde am Ende in den Wind geschlagen, was ich zutiefst bedauere“, so Ulrich Gürster, der den Ortsteil Sand im Stadtrat vertritt.

Schwindende Bereitschaft

Ausschusssprecher Wagner bilanziert in der Pressemitteilung: „Dass sich dieses Projekt bereits seit zehn Jahren hinzieht, ist mehr als bedauerlich. Waren es über einen langen Zeitraum die Hindernisse bei den notwendigen Grundstückskäufen, die der Projektrealisierung entgegenstanden, so scheitert die Umsetzung jetzt an der Bereitschaft der Stadt, insbesondere bei der notwendigen Verkehrsanbindung Geld zu investieren. Die Verwaltung wird ja auch wissen, dass der noch bestehende kleine Supermarkt im Zentrum Herkenraths kaum mehr Überlebenschancen hat. Es könnte sein, dass Markus Hetzenegger hier bald das Handtuch wirft. Da darf man gespannt sein, welche Angebote Herr Migenda, der immer mehr Aufgaben an sich bindet, in seinem Gepäck hat, um den Investor noch bei Laune zu halten.“

Neben den Problemen bei den Grundstückskäufen habe es auch langwierige Schwierigkeiten mit der Bezirksregierung gegeben, die inzwischen gelöst seien, erinnert Wagner. „Deshalb liegt die Umsetzung des Nahversorgungsprojekt Herkenrath nun in alleiniger Verantwortung des Dreierbündnisses und insbesondere der Stadt; das sollten die Bürgerinnen und Bürger wissen“, fügt der CDU-Politiker hinzu.